Deppe MdL: Eisenbahnen das Tor zur Welt

09.12.2020

Rainer Deppe über die Perspektive des Schienenpersonennahverkehrs im Rheinisch-Bergischen Kreis.

An allen drei Bahnstrecken, die den Rheinisch-Bergischen Kreis erschließen, tut sich etwas. War es viele Jahrzehnte still geworden um das Verkehrsmittel, das einst das Tor zur Welt bedeutete, so ist in den letzten Jahren viel Bewegung in die Ausbaupläne für die Schienen in unserer Region gekommen; so auch bei uns im Rheinisch-Bergischen Kreis.

S 11 Köln – Bergisch Gladbach

Seitdem es uns 2010 gelungen ist, dass der damalige NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers den zweigleisigen Ausbau zwischen Bergisch Gladbach und Köln-Dellbrück bei Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer und beim Chef der Deutschen Bahn in das Gesamtprojekt Bahnknoten Köln integriert, arbeitet die Abteilung Großprojekte bei der DB Netz AG Schritt für Schritt an der Realisierung. Gerade hat Bahninfrastrukturvorstand Ronald Pofalla die nächste Tranche von 4 Mio. Euro für die Entwurfs- und Genehmigungsplanung freigegeben. Jetzt geht es an die Details des zweigleisigen Ausbaus und des barrierefreien Umbaus der Bahnhöfe Bergisch Gladbach, Duckterath, Dellbrück und Holweide.

RB 25 Oberbergische Bahn

Über diese Strecke findet das Bergische Land den Bahnanschluss ins Rheinland. Die Strecke soll zur S-Bahn werden. Wenn ab 2032 der bestehende Diesel-Vertrag ausläuft, soll sie im 20-Minuten-Takt fahren. Voraussetzung ist die bis dahin abgeschlossene (Teil-)Elektrifizierung der Strecke. Der Regionalrat Köln wird noch vor Weihnachten den entsprechenden Ausbau der Strecke, von deren Attraktivierung täglich 4.800 zusätzliche Fahrgäste erwartet werden, der Landesregierung zur Aufnahme in den ÖPNV-Bedarfsplan vorschlagen.

S 1 / S 17 Köln – Leichlingen – Düsseldorf

Eine längere Perspektive (Realisierung nach 2030) hat eine neue S-Bahn-Verbindung, die Leichlingen gleichermaßen mit Köln (über Opladen) und Düsseldorf (über Solingen) verbinden soll. Sie würde die S-Bahn-Netze Köln und Rhein-Ruhr verbinden. In einer Machbarkeitsstudie im Auftrag des Nahverkehrsverbandes Rheinland (NVR) sollen im kommenden Jahr die erforderlichen Ausbaumaßnahmen, die Kosten sowie die verkehrliche Nutzenwirkung ermittelt werden.

Auch an diesen Beispielen bestätigt sich, wie wichtig es ist, dass alle politischen Ebenen wie in dieser Wahlperiode in die gleiche Richtung arbeiten. Das klappt derzeit ganz ausgezeichnet.