Senioren-Union weist Forderung nach Sozialjahr für Rentner zurück

22.08.2025
Vereinigungen

Die jüngsten Äußerungen von Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, der in einem SPIEGEL-Interview ein verpflichtendes soziales Jahr für alle Rentnerinnen und Rentner forderte, kritisiert die Senioren-Union deutlich.

„Dieser Vorschlag ist nicht nur praxisfern, sondern auch respektlos gegenüber einer Generation, die unser Land über Jahrzehnte aufgebaut hat“, erklärte Manfred Klein, Kreisvorsitzender der Senioren-Union in Bergisch Gladbach. „Wir reden hier über Menschen, die jahrzehntelang gearbeitet haben, Familien großgezogen, Steuern gezahlt und das Gemeinwesen getragen haben. Sie im Alter zu staatlich verordneten Zwangsdiensten heranzuziehen, widerspricht jeder Vorstellung von Gerechtigkeit.“

Die Senioren-Union verweist dagegen auf die bereits heute enormen Beiträge älterer Menschen zum Gemeinwesen:
unzählige Stunden ehrenamtlicher Arbeit in Vereinen, Kirchen, Nachbarschaften und Pflegeinitiativen. „Dieses Engagement vor Ort und in unseren Gemeinden lebt von Freiwilligkeit und innerer Überzeugung – nicht von staatlichem Druck“, so Manfred Klein.

Darüber hinaus warnt die Senioren-Union vor den sozialen und rechtlichen Folgen einer solchen Maßnahme. „Viele Ältere sind gesundheitlich eingeschränkt, viele pflegen Partner oder Partnerin oder kümmern sich um Enkelkinder. Das ist gelebte Solidarität, die der Staat nicht einfach ignorieren darf. Ein verpflichtendes Sozialjahr für Rentnerinnen und Rentner wäre ein Irrweg – rechtlich wie gesellschaftlich“, sagt Manfred Klein. „Ein Staat, der seine Älteren zu Dienstpflichten zwingt, verspielt Vertrauen und gefährdet den gesellschaftlichen Zusammenhalt.“ Das werden wir nicht hinnehmen.

Ich fordere die CDU auf Bundesebene auf, hierzu unverzüglich Klartext zu reden, denn Vertrauen ist in den letzten Monaten genügend verspielt worden.